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Das Linoleum

Verfasst von Reibenschuh AG am 10.09.2021

verstaubt, veraltet?

VON WEGEN; dieses vielseitige, praktische und vor allem

nachhaltige Produkt erlebt gerade sein Revival.

Fragt man seinen Sprachassistenten wie Eco, Siri oder Alexa nach Linoleum, folgt in etwa die Information, dass das Linoleum ein Faserverstärkter Kunststoff ist, der um 1860 vom englischen Chemiker Fredrik Walton erfunden wurde. Das stimmt, klingt aber nicht nach dem was das Linoleum wirklich ist, nämlich sehr nachhaltig.


Die Hauptbestandteile von Linoleum sind seit der Patentierung 1863 bis Heute die gleichen geblieben: Leinöl (lat. oleum lini - daher sein Name), Holzmehl, Kork, Kalkstein, Farbpigmente, verschiedene Harze und Jute für den Trägerrücken. Die Herstellung aus nachwachsenden Rohstoffen und die extreme Langlebigkeit sorgen für eine äusserst positive Öko-Bilanz. Es ist einfach zu reinigen und kommt nicht nur als Bodenbelag zum Einsatz, sondern auch bei Möbeloberflächen und Bultainboards oder im Kunsthandwerk (Linolschnitt). Als Bodenbelag hat es dämmende und Trittschall mindernde Eigenschaften und gilt als ergonomisch.


Geschichte:

Erfindung wie erwähnt ca. 1860 durch den Chemiker Walton Fredrik, Patentierung 25. April 1863, Produktionsstart 1864. In den 1880/1890er wurden die ersten Linoleum-Werke gegründet und man hat angefangen mit Farben und Formen zu experimentieren. Im frühen 20. Jahrhundert war das so genannte Inlaid-Linoleum(dem Jugendstil zugeordnet)prägend für die Architektur. Ein schönes Beispiel ist das Rathaus Bremen von Peter Behrens. Auch klassische Bauhaus Architekten wie Walter Gropius oder Ludwig Mies van der Rohe haben das Linoleum gerne genutzt. In den 1960er kam die Marmorier-Technik auf. Dank dieser Technik fand das Linoleum eine sichere Nische im Markt (Treppen und Korridore in Wohnblocks). Heute lässt sich die zeitgemässe Architektur wieder von den Ikonen der Bauhauszeit inspirieren. So überrascht es nicht, dass neuere Kollektionen an diese Zeit anknüpfen, indem sie sich zum Beispiel an der Farbpallette von Le Corbusier orientieren.


Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Linoleum von zahlreichen neuen Kunststoffen, wie dem Vinyl beinahe ganz vom Markt gedrängt. Zahlreiche Produzenten mussten die Herstellung einstellen. Die übrig gebliebenen Linolhersteller aus Deutschland, Schweden, Frankreich, den Niederlanden und der Schweiz schliessen sich zu einem losen Firmenbund zusammen «Continentale Linoleum Union».

Zwischen 1950 und 1971 wird der Firmenbund um die Produktion für Textil und Vinyl erweitert. 1974 wird der Name geändert in Forbo. Heute ein weltweit agierender Konzern. Der Schweizer-Sitz befindet sich in Giubiasco (TI). In Zusammenhang mit Linoleum sind weitere wichtige Konzerne Tarkett und Armstrong Arm

(im Deutschsprachigen Raum bekannt unter DWL - vertrieben durch Gerflor).


Zusammengefasst:

Das Linoleum ist zu 98% naturbasiert, zu 75% aus schnell nachwachsenden Rohstoffen, vielseitig und funktional. Ein erfahrener und charmanter Klassiker mit viel Geschichte und noch viel grösserer Farbpalette. Wer nach Projekten mit Linoleum sucht, braucht nur die Augen zu öffnen, Unis, Kunsthallen, Spitäler, Sporthallen, Praxen aber auch viele Wohnzimmer ja sogar Badezimmer bekleidet das Linoleum.
















Rathaus Bremen Bild: Jürgen Howaldt

















Original von Peter Behrens Bild: DLW


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